Wie wollen wir zusammenleben?

17.05.2017

Thesenpapier "Zusammenhalt in Vielfalt" | Screenshot

Die Initiative kulturelle Integration, ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen AkteurInnen, VertreterInnen aus Politik, Kultur- und Bildungseinrichtungen, hat 15 Thesen für die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt in Deutschland veröffentlicht. Das Thesenpapier „Zusammenhalt in Vielfalt“ soll der Ausgangspunkt für eine weiterführende gesellschaftliche Auseinandersetzung sein.

Arbeit, Bildung oder Kultur? Was sind die Zutaten für eine solidarische und demokratische Gesellschaft? Die Initiative kulturelle Integration hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Fragen auf den Grund zu gehen und deshalb 15 Thesen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland entwickelt.

Am 16. Mai wurden die Ergebnisse in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, der Integrationsbeauftragten Aydan Özoğus, Innenminister Thomas de Maizière und weiteren VertreterInnen der Initiative in Berlin vorgestellt.

„Von diesen fünfzehn Thesen geht ein starkes und ermutigendes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus“, sagte Monika Grütters, „Staat, Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartner und Migrantenverbände sprechen hier mit einer Stimme – so unterschiedlich ihre Haltung ansonsten auch sein mag.“ Eine besondere Rolle der gesellschaftlichen Integration komme der Kultur zugute, sie sei das „Lebenselixier der Demokratie.“

Gründungsmitglieder der Initiative sind neben der Staatsministerin für Kultur und Medien das Bundesinnenministerium, der Deutsche Kulturrat, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Zusammen mit 23 weiteren VertreterInnen aus Politik, Medien, Kultur- und Bildungseinrichtungen haben sie über den Zeitraum von sechs Monaten das Thesenpapier „Zusammenhalt in Vielfalt“ erarbeitet.

Gleich mehrfach hat die Initiative die Bedeutung der Kunst und Kultur im Thesenpapier festgehalten: So zum Beispiel in These 5 („Die Kunst ist frei“) oder in These 15 („Kulturelle Vielfalt ist eine Stärke“). Auch These 1 („Das Grundgesetz als Grundlage für das Zusammenleben der Menschen in Deutschland muss gelebt werden“) verweist auf die im Grundgesetz zugesicherte Kunstfreiheit. Besonders hervorgehoben wurde von vielen RednerInnen eine aktive Debattenkultur, abgedeckt durch These 6 („Demokratische Debatten- und Streitkultur stärkt die Meinungsbildung in einer pluralistischen Gesellschaft.“).

Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates, verwies darauf, das vorgestellte Thesenpapier nicht als abgeschlossen zu betrachten, sondern als „Initialzündung“ für den weiteren gesellschaftlichen Diskurs. Einzelpersonen genauso wie Organisationen oder Vereine sind dazu aufgerufen, die vorgelegten Thesen zu verbreiten, sich ihnen anzuschließen oder auf der Website der Initiative zu unterzeichnen.

(köw-redaktion)