Ankommen in Berlin

10.08.2017

Smartphone
Arriving in Berlin App | Foto: Ralf Rebmann

Mehrsprachig, mobil und kostenlos: Die „Arriving in Berlin“-App ist eine digitale Karte mit hilfreichen Informationen für Geflüchtete und Neuankommende in Berlin.

Was bedeutet es, in einer Stadt wie Berlin neu anzukommen? Was heißt es für Geflüchtete, die sich nicht nur alltäglichen Fragen des urbanen Alltags, sondern auch grundsätzlichen Herausforderungen stellen müssen: Wo kann ich Asyl beantragen? Wer unterstützt mich, wenn ich das Asylverfahren nicht verstehe? Wo finde ich einen Kinderarzt für meine Tochter? Wo einen Deutschkurs? Wo befinden sich Orte für Weiterbildung und Arbeit, Familie und Freizeit?

Kollektive Karten können dabei helfen, diese Fragen zu beantworten. Sie ermöglichen es, eigene Perspektiven unserer Stadt oder unseres Viertels zu entwickeln. Mit dieser Haltung entstand im Sommer 2015 das kollektive Kartierungsprojekt „Arriving in Berlin – a map made by refugees“ in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt und dem Haus Leo (Berliner Stadtmission).

Stadtkarte von Berlin mit Markierungen
Foto: Leila Haghighat

Im Rahmen mehrerer Workshops kartierten Geflüchtete ihre Erfahrungen in Berlin und erschufen damit eine Karte mit nützlichen Informationen, die gleichzeitig anderen Geflüchteten bei ihrer Ankunft helfen soll. Diese digitale Karte ist seither im Internet unter www.arriving-in-berlin.de abrufbar.

Ein Workshop entstand etwa in Kooperation mit dem FrauenComputerZentrum Berlin e.V. im September 2016, bei dem ausschließlich Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen teilen konnten. Auch diese Ergebnisse flossen in die Karten von „Arriving in Berlin“ ein.

Nach einjähriger Entwicklungsphase wurde das Projekt 2017 in eine neue Form überführt: Zusammen mit der Organisation Refugees on Rails entstand aus der ursprünglichen browser-basierten Karte eine praktische App für Android-Smartphones. In dieser Form ist die Karte für Nutzer*innen einfacher zu bedienen und ist selbst dann einsetzbar, wenn kein Internet zur Verfügung steht. Die Informationen der App sind in den Sprachen Englisch, Deutsch, Arabisch, Farsi, Französisch und Sorani verfügbar.

Frauen sitzen um Tisch, diskutieren, arbeiten an Computern
Workshop im Rahmen von "Arriving in Berlin" | Foto: Christina Harles

Die grundsätzliche Idee des Projekts „Arriving in Berlin“ wurde auch mit der App weiterverfolgt: Empowerment von Geflüchteten und die schrittweise Übergabe von Verantwortung in der Projektausführung. So wurden Workshops nicht nur von HKW-MitarbeiterInnen durchgeführt und moderiert, sondern von BewohnerInnen des Haus Leo selbst. Auch die technische Programmierung der App mit Refugees on Rails verfolgt diesen Ansatz, da die Organisation aktiv Geflüchtete ausbildet und bei der Programmierung der App miteinbezieht.

(KÖW-Redaktion)

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